30. September 2006

Trainingstermine

Im Reha Zentrum mit halbem Ohr gehört, dass die Samstag-Termine auf freiwilliger Basis sind. Gleich mal nachgefragt, ob das auch für mich gilt - natürlich nicht. Okay, noch 6 Wochen feste Trainingstermine und viel Hetze, aber es bringt immerhin etwas.

29. September 2006

Espresso

Jeden Morgen die gleiche Frage "was macht mein Bein". Morgens gleich nach dem Aufstehen ist alles ruhig. Doch sobald die Socken angezogen werden, ist es da und verläßt mich nicht mehr. Nach 3 Tagen hintereinander Sport plus Arbeiten bin ich geschafft. Irgendwie war das früher alles anders. Jetzt hilft nur noch ein Espresso.

28. September 2006

Die Welt der Gesunden

Es gibt sie doch, die Welt der Gesunden. Gestern im Fitnesstudio einen Trainingstermin gehabt, damit ich es ab Oktober wieder aufsuchen darf. Von den vielen schönen Geräten mit automatischer Programmeinstellung sind mir nur zwei erlaubt. Stattdessen, Seilzüge, Seilzüge und Seilzüge. Auch wieder viele Gespräche über mein Kranksein geführt - nur auf Frage. Festgestellt, das macht den Leuten Angst, "es" könnte auch ihnen passieren, da sie mich als fleissige Besucherin kennen (481 mal dagewesen).

27. September 2006

Stehschreibtisch

Meine Kollegen sind von meinem Stehschreibtisch noch immer verblüfft. Erwarteten sie doch, dass ich jetzt nur noch stehen werde. Ehrlich gesagt, dachte ich das auch, aber es ist nicht möglich, wenn man keine Stehhilfe hat. Die Therapeuten von der Reha haben mir netterweise erklärt, dass es nicht an mir liegt, sondern niemand 3 Stunden auf einer Position stehen kann. Abwechslung muß sein. Nach 30 Minuten stehen fahre ich per Knopfdruck den Schreibtisch in Sitzposition für die nächsten 30 Minuten.

26. September 2006

Gespräche nebenan

Da lag ich gerade gemütlich auf meiner Fangopackung und statt Minuten zu zählen, hat mich das Gespräch nebenan mehr interessiert. Therapeut: "so ein Nerv, selbst wenn die Ursache des Drucks entfernt wurde, braucht nicht Tage sondern Monate, um zu regenerieren", Patient: "das ist für einen Patienten sehr schwer zu verstehen". So ist es und ich habe schon Prognosen von 2 Jahren gehört. Zu erwähnen ist noch, dass der Therapeut froh ist, so etwas nicht selbst erlebt zu haben. Ob das den Patienten glücklich gemacht hat?

25. September 2006

was wirklich wichtig ist

Heute beim Überqueren der Straße in einer Plastikschlaufe hängengeblieben und hingefallen. Nein, nicht die Knie oder etwa mein neues Handy haben mich interessiert. Der erste Gedanke war "mein Rücken tut nicht weh - ein Glück".

23. September 2006

Abschied vom Mountainbike

Tut schon ein bisschen weh sich von meinem alten Marine zu verabschieden. Hat mich viele Jahre in Schnee und Regen zu meiner Arbeit gefahren. Wie ein Mitpatient aus der Irena heute meinte, "das muss man abhaken". Also ein Schnellschuß in Sachen Fahrrad war gefragt, damit ich endlich wieder fahren kann und nicht so frustriert die Strecken ablaufen muss. Jetzt heißt mein Neues Hercules und ist natürlich in allen Variationen gefedert. Gut, es ist nicht sportlich, sieht auch nicht so aus, aber der Rücken bleibt gerade und schnell kann man auch fahren.

22. September 2006

Mein Körper und ich

Seit dem Tag X sind mein Körper und ich meistens uneins, sprechen zwei verschiedene Sprachen und zwingen den anderen zum handeln.

Buenos Aires

Gestern zum ersten Mal im Reha Zentrum Entspannung gehabt. Mit angenehmer Musik hat eine Sportstudentin einen Text vorgelesen. Es ging u.a. darum weiße Luft einzuatmen und graue Luft auszuatmen. Man sollte sich vorstellen, dass die graue Luft alle negativen Gedanken hinausträgt. Das Leben ist - wie es im Tango so schön heißt - eine Illusion.

21. September 2006

intensive Reha Nachsorge

Diese Woche meine erste IRENA gehabt. Heißt eigentlich nur, daß das Geräteprogramm, das man vorher sehr gemütlich erledigen konnte, jetzt in 1,5 Stunden geschafft werden muss. Die Geräte sind meist belegt und man muß warten. Auf meine Frage, was ist, wenn ich das in der Zeit nicht schaffe, war die Antwort Nachtschicht. Dazu gibt es Physiotherapie in der Gruppe und am Ende Wärme oder Elektrotherapie. Die Gruppe ist sympathisch und lustig - trotz Schmerzen. Bisher keine Schauergeschichten, dafür Verständis.

20. September 2006

3 Schritte vor 2 3/4 zurück

Auch an meinem dritten "Arbeitstag" noch immer schauerliche Schauergeschichten von Kollegen, die mich doch sehr gruseln. Warum erzählt mir denn keiner Erfolgsstories? Kampf gegen die Schmerzen steht wieder an. Der Doc ist kurz davor mich wieder aus dem Verkehr zu ziehen, hat sich aber auf den Versuch noch mal 14 Tage á 3 Stunden eingelassen. Brav nach den Angaben aus der Reha wechsele ich zwischen stehen und sitzen und am Ende wieder Besuchersofa. Beginn er vollen Arbeitsfähigkeit nicht absehbar.

19. September 2006

24.435 Emails

24.435 Emails warten auf mich - ich habe mich zur radikalen Lösung entschlossen. Heute viel gewechselt zwischen stehen und sitzen, bücken vermieden und keine weiteren Gruselgeschichten gehört. Noch immer sind die Kollegen interessiert und fassungslos über die Zeitdimensionen. Vor der Heimfahrt noch einmal das Besuchersofa in Anspruch genommen, ist irritierend für die andern, geht aber nicht anders. In kleinsten Schritten taste ich mich vorwärts und hoffe auf meine Reha Nachsorge. Wie es den anderen wohl ergeht?

18. September 2006

erster "Arbeitstag"

Gut, Arbeitstag kann man nicht wirklich bei 3 Stunden sagen, aber die können auch sehr lang sein. Gleich in der Küche eine neue Kollegin getroffen, die beim selben Doc operiert wurde wie ich, danach noch mal operiert werden musste und die jetzt 5 Jahre danach nur maximal 4 Stunden arbeiten kann. Super Einstieg. Danach gleich mal meinen Stehschreibtisch hochgefahren und versucht den PC anzuwerfen - kein Strom. Okay, 8 Monate sind eine lange Zeit und es kann viel passieren. 2 Stunden gingen dahin, den PC zum Laufen zu bringen, was viel krabbeln bedeutete. Danach habe ich die Minuten gezählt, denn mein Bein schmerzte immer mehr. Nach 3 Stunden eine Pause auf dem Besuchersofa und dann nach Hause. Alle Termine abgesagt - Stufenlagerung ist jetzt der Haupttermin. Was habe ich nur falsch gemacht?

17. September 2006

Wochenplan

In dieser Woche 3x Reha Nachsorgetraining, 2x Akupunktur, 1x Feldenkrais und 1x Osteopathie - dazwischen arbeiten gehen und locker bleiben... Da hätte ich noch glatt den VHS Kurs "Frankfurter Kriminalfälle und die Rechtsgeschichte der Stadt" vergessen, den ich gebucht hatte, als ich ganz fest daran glaubte, dass ich bis dahin wieder fit bin. Ist immerhin eine Führung - sitzen ausgeschlossen.

16. September 2006

Illusion?

Noch immer frage ich mich, ob das alles ein schlechter Albtraum ist, warum es ausgerechnet mich erwischt hat und wann denn nun alles endlich wieder gut ist. Und natürlich, ob es mich wieder erwischen wird, denn die nächste Baustelle lauert schon eine Bandscheibe weiter oben. Die Anzahl der Ärzte, die ich in den letzten Monaten aufgesucht habe, kann ich schon nicht mehr zählen. Die alternativen Therapieversuche, die ich unternommen habe, gehen von absurd bis vernünftig. Niemals würde ich Nordic Walking statt Joggen wählen oder etwa Körperwahrnehmungskurse aufsuchen, wenn ich eine Wahl hätte - ich habe keine.

15. September 2006

7 am Akupunktur

Der Doc ist erstaunlich munter und eine Ansammlung von Menschen steht schon vor seiner Tür. Ich bin erstaunt. Wieder die Nadeln an den gleichen Stellen und statt Schnellstraßenrauschen sanfte Musik. Trotzdem die Nadeln in der Hand sind lästig. Das Schöne daran ist, daß es hilft.

gut gegangen

Die Lesung ist sehr gut gegangen. Geplant hatte ich eine halbe Stunde, um die Oper zu spazieren bevor ich mich nach dem Autofahren wieder hinsetze. Leider hat mir die Eintracht einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Autobahn war sehr voll. Ziemlich nervös habe ich dann meinen Mitte Platz bezogen. Als sie allerdings anfing habe ich die Welt vergessen, so sehr war ich damit beschäftigt alles zu verstehen. Nach 1,5 Stunden war es meinem Bein dann doch sehr ungmütlich, aber da hörte das Ganze schon auf. Zum Buch signieren durfte ich noch ein bisschen warten, was eine Wohltat war. Ablenkung ist viel Wert.

14. September 2006

Aerobes Training

Damit die Muskeln bis zur IRENA nicht wieder schrumpfen habe ich ein tägliches Trainingsprogramm aus Rücken- und Bauchmuskeltraining, Stretching und Ausdauertraining entweder per Ergometer oder Nordic Walking. Eine Stunde durch Feld und Wald ist bei dem Wetter herrlich. Da bin ich doch froh, dass ich so gut laufen kann.

13. September 2006

Akupunktur beim Doc

Im Vergleich zu den tibetischen Mönchen nur leicht anders. Die Mönche setzen mal die Nadeln im Bereich HWS, beim nächsten Mal im Bereich LWS. Die Nadeln bleiben 30 Minuten drin und werden in der Mitte der Zeit gedreht. Danach werden die Stellen desinfiziert. Der Doc setzt LWS, Fuß, Hand und Ohr, dreht gleich nachdem er alle gesetzt hat (10 Stück). Auch hier bleiben sie 30 Minuten drin, nach Entfernung wird nicht desinfiziert.

Feldenkrais

Gestern war meine erste Feldenkrais Stunde. Es waren viele Männer in fortgeschrittenem Alter da. Wenn Männer das machen - und es wurde auch von einem Mann erfunden - kann nicht so viel Psycho drin sein, dachte ich. Weit gefehlt, denn als ich eine Übung nicht mitmachen konnte, wurde ich aufgefordert mir die Bewegung vorzustellen. Klingt irgendwie nach, ich schaue Sport im Fernsehen und trainiere dabei geistig mit. Mh. Der Rest war okay. Eigentlich haben wir nur geatmet und beobachtet wie der Körper sich dabei bewegt. Kurzzeitig hatte ich Bedenken, ich könnte dabei einschlafen. Ist jedoch nicht geschehen und ich bin relaxt nach Hause gewankt.

12. September 2006

Geistig umnachtet

muss ich gewesen sein, als ich diese Karten für eine Lesung vor Monaten gekauft habe - vierte Reihe MITTE. Wenn ich daran denke, bricht mir schon jetzt der Angstschweiß aus :-) Ich habe zwar eine Physiotherapeutin dabei, die arbeitet jedoch nur mit Kindern und kann mich auch nicht aus dem Saal beamen. Gedacht war das Ganze vor Monaten als Motivation - bis dahin kann ich bestimmt wieder prima sitzen....

Papierkram

Die vorletzten Bögen sind ausgefüllt und Montag kann es dann losgehen. Ich bin dann immer noch im Status "arbeitsunfähig", aber arbeitend. Zumindest eine beruhigende Hintertür, auch wenn ich mich darauf freue. Bis dahin ist noch volles Programm. Heute, nach Ergometer und Rücken-, Bauch- und Stretching-Übungen, war Osteopathie angesagt. Danach fühlt man sich sehr gut, todmüde und sehr durstig.

11. September 2006

Wiedereinliederung

Ab nächster Woche startet meine Wiedereingliederung mit 3 Stunden täglich. Klingt lächerlich, ist aber schon aufregend. Über den Tipp möglichst wenig zu sitzen, mußte ich allerdings lächeln. Diese Woche bin ich zum Akupunktur Projekt bereits zugelassen und schon sehr gespannt. Von allen Seiten wird auf meine Schmerzen geschossen, da müßten sie doch endlich mal verschwinden. Das wünsche ich mir immer noch.

10. September 2006

Nordic Walking

1 Stunde 12 mit Durchschnittspuls 126 bei sonnigem Wetter im Wald. Die kleine gegenläufige Drehbewegung des Rumpfes ist Nahrung für die Bandscheiben und Training für die Rumpfmuskulatur. Stimmt alles und doch schaue ich sehnsüchtig den Joggern hinterher.

9. September 2006

gutes Zeichen

Habe mir gerade von Yo Yo Ma die Tango CD gegönnt (vom Salsa über den Son auf den Tango gekommen). Was macht es da schon, wenn der Reflex vom rechten Bein unten fehlt.

8. September 2006

ausgebremst

Heute gab es nun das "Entlassungsgespräch" mit der Empfehlung einer Wiedereingliederung und Aufnahme in 2 Wochen für meinen Orthopäden! Ich dachte schon, dass ich nachdem ich am Montag bei dem Arzt war, der die Wiedereingliederung veranlasst, am Dienstag wieder arbeiten kann. Also Ruhe bewahren, alles geht seinen Weg und der dauert. Zumindest ist es nicht zu meinem Schaden, denn ich habe heute wieder eine wunderbare Spritze bekommen. Die Entzündung über dem Kreuzbein ist zurückgegangen, aber noch nicht "normal". Daß mein Bein noch immer zieht, muß ich einfach akzeptieren. Eine unendlich langsame, aber harmlose Krankheit.

7. September 2006

Seminar Rücken

"und hoffentlich ist keiner dabei, dem man gesagt hat, dass der Bandscheibenvorfall durch die Psyche verursacht wurde, denn das ist das Schlimmste und nicht wahr". Dieses statement hat mir so gut getan, da meine Schmerztherapeutin so einen Versuch gestartet hatte. Die Frauen im Kurs nickten betreten und wir haben mal wieder festgestellt, dass dieser Ansatz mit Männern nicht gewagt wird.

6. September 2006

Strecke machen

war heute unser Wunsch beim Nordic Walking und tatsächlich haben wir es bis in den Wald geschafft. Das Seminar "Schmerzbewältigung" hatte heute das Thema Stress - nichts, was man nicht sowieso schon wusste und somit enttäuschend. Vielleicht erwarte ich da zu viel. Das Training heute war gut. Seit der Spritze fühle ich mich 10kg leichter am Rücken. Plötzlich kann ich sogar ein wenig den Rücken krümmen. Die letzten Tage haben jetzt begonnen und ich habe meinen Traingsplan schon für mein Fitnesstudio umschreiben lassen. Denn eine Woche ohne Training bis die IRENA beginnt, kann ich mir nicht erlauben.

5. September 2006

therapieresistente Rückenschmerzen

Wurden heute mit einer Lokalanästhesie in die Reflexpunkte am Rücken ausgeblendet. Auf meine Argumente, dass es doch gar nicht schlimm sei, wenn ich keinen Katzenbuckel machen kann, haben nichts genutzt. Aber ich muss sagen, es ist ein herrliches Gefühl kein Ziehen mehr im Bein, kein Drücken im Rücken zu spüren. Ich geniesse es mit "Gilmore Girls".

Wer heilt hat Recht

Nach fast vier Wochen Muskeltraining ohne Entspannungsseminare, ohne Schmerztherapie, fragen sich meine Mitpatienten wie es wohl nächste Woche weiter geht. Enttäuschung und Ratlosigkeit hat sich in der Gruppe breit gemacht. Im Web habe ich ein neues Konzept gegen chronische Rückenschmerzen gefunden, dass auf den Patienten eingeht. Die Erfolge sprechen für sich.

4. September 2006

Gerätetraining Depression

Das ist meine neueste Übung. Leider kann ich sie nicht auf Google finden, aber man zieht eine Langstange mit den Schultern hoch und runter. Es geht nur um ein paar Zentimeter, soll aber die Wirbelsäule zur Extension bringen. Ansonsten wurden mir heute ganz kleine Schritte verpasst - auf keinen Fall das Bein zur Ausstrahlung bringen. Dumm nur, wenn es sowieso schon ausstrahlt.

immer wieder neue Ideen

Anscheinend bin ich nicht bereit aufzugeben und habe mich zum Feldenkrais habe ich mich jetzt angemeldet und einen Osteopathietermin vereinbart. Ich will hier ja nicht ewig bloggen :)

3. September 2006

Jung. Sportlich. Bandscheibenvorfall

Na gut, das mit dem "jung" stimmt bei mir nicht mehr ganz. Netter Artikel in der Brigitte Online.

nun denn

Das Buch "Mein Rückenbuch" von Dr. Grönemeyer ist zum Glück am Samstag gekommen und zur Hälfte gelesen. Bis zur nächsten Visite will ich es noch schaffen. Es ist sehr verständlich geschrieben und sehr informativ ("in Deutschland werden jährlich 60.000 Menschen an der Bandscheibe operiert"!). Oberstes Prinzip - nichts tun, was weh tut und den Nerv entlasten.

2. September 2006

Bad News

Freitag war wieder Visite und "wir" haben festgestellt, dass meine Fortschritte stagnieren. Der "Katzenbuckel" liegt in noch in der Ferne und ich fange jeden Tag wieder von vorne an. Danach kamen die Test in der Physiotherapie. Leider sieht es so aus, dass mein Nerv noch immer irgendwo geklemmt wird.

1. September 2006

Bestellfieber

Der Kurs von gestern hat doch noch zu Nachwirkungen geführt. Ich musste mir gleich alle Broschüren bei der TK bestellen und dazu noch das Dr. Grönemeyer Buch aus Amazon Marketplace. Da kann ich doch hoffentlich beim nächsten Arzt Besuch richtig mitdiskutieren.