Mein Bandscheibenvorfall - meine Erfahrungen mit Reha, Schmerzklinik, Universitäts- und Komplementärmedizin.
30. Juli 2010
das Beste
Eine neue Ausstrahlung ins andere Bein. Diesmal Oberschenkelvorderseite zur Abwechslung. Ich finde einen Zusammenhang mit bestimmten Bewegungen heraus. Bestimmt ist es die Spritze. Ganz bestimmt. Ich werde den Doc nächste Woche fragen. Nervenschmerzen bin ich schon gewohnt. Bin ich ein Kandidat für Fibromyaligie? Hoffen wir, wie immer das Beste.
29. Juli 2010
vorübergehend
Mir ist jetzt bewusst, was der Arzt mit Lebensqualität gemeint hat. Plötzlich ist auch Raum in meinem Kopf für ganz andere Dinge. Das nennt sich dann wohl Lebensqualität - vermute ich. Mittlerweile führe ich wieder ein Schmerztagebuch, um genau fest zu halten, wie die Spritze wirkt und wie lange und, was ich beim nächsten Termin alles fragen will. Zwischenzeitlich hat mich auch das "Durchbrechgefühl" wieder erreicht. Erstmals am vergangenen Samstag. Immer ein Zeichen von mangelnder Muskulatur, habe ich gelernt. Rückentraining ist mir zur Zeit immer noch untersagt. Alles andere darf trainiert werden. Vorübergehend.
28. Juli 2010
27. Juli 2010
Experimente
Durch Zufall entdecke ich durch eine Kapuzenjacke, wie angenehm es ist zwischen den Schulterblättern eine leichte Stütze zu haben, so dass ich aufrecht im Autositz sitzen kann. Normalerweise knicke ich in dem Sitz immer zusammen. Die Schultern gehen nach vorn, der Sitz zwingt mich den oberen Rücken zu runden. Jetzt habe ich mir einen doppelt gefalteten Schal unter die Kopfstütze geklemmt. Sieht merkwürdig aus, tut aber gut. Ich sitze aufrecht mit den Schultern nach hinten unten. Ganz neues Fahrgefühl.
26. Juli 2010
gute Aussichten
Frauen, die mehr als 6 Stunden pro Tag sitzen haben ein 37 Prozent höheres Sterberisiko, als die Frauen, die weniger als 3 Stunden sitzen (American Journal of Epidemiology). Ob man Autofahren dazu rechnen muss? Wenn nicht, sind meine Chancen auf ein langes Leben gut.
25. Juli 2010
Körperlichkeiten
Nach 6 Stunden gehen und stehen, habe ich das Gefühl zu zerbrechen. Der Rücken schmerzt, der Hüftbeuger beißt. Beim Sitzen kann ich mich sogar ein wenig erholen und es geht mir besser. Doch erst durch eine Stunde hinlegen fühle ich mich wieder fähig für Neues. Schade, dass die dritte Ausstellung für diesen Tag dann gerade schließt.
23. Juli 2010
Füße still halten
Ist vielleicht nicht zuträglich sich gerade jetzt Sendungen wie "Bizeps, Trizeps & Co." aus 3Sat online anzuschauen. Sehr interessant und eigentlich motivierend. Füße still halten ist sooo schwer.
22. Juli 2010
Lebensqualität
Ein schönes Wort und irgendwie merkwürdig. Von Lebensqualität spricht der Arzt. Er könne so lange eine Spritze setzen bis ich mit meiner Lebensqualität zufrieden bin. So ist das also. Ich lebe, da bin ich sicher. Und wer bestimmt die Qualität? Es ist sicher nicht so gemeint, aber es hört sich doch sehr seltsam an.
21. Juli 2010
Rückenschmerzen im Kollekiv
Mein Kollegin klagt ebenfalls heute besonders über Rückenschmerzen. Sie überlegt sogar, ob sie ihren Urlaub absagen soll. Werde ich mit meinem Kurztrip nicht machen. Ob ich hier oder dort Rückenschmerzen habe - wo ist der Unterschied? Immerhin kann ich liegend anreisen.
20. Juli 2010
nichts
22 Jahre Arbeiten liegen hinter mir, 22 Jahre vor mir. Die anderen haben große Zukunftspläne. Dafür darf ich mir anhören, welch große Erfolge die Schmerztherapie gerade in den letzten Jahren gemacht hat. Mögen sie es nicht am eigenen Leibe erfahren müssen. Ich sage dazu nichts. Dazu gibt es einfach nichts zu sagen.
18. Juli 2010
wollen und können
Ich kann nicht wie ich will und ich will eine ganze Menge. Das ist frustrierend. Immer noch. Kann mich nicht zufrieden geben, werde ärgerlich. Prrobiere, was vielleicht gerade noch geht. Schmerzticket kommt prompt. ARrrrrrgh.
17. Juli 2010
Erkenntnisse
Erstes Training ganz vorsichtig absolviert. So richtig Spaß macht das gerade nicht. Zumindest habe ich dazugelernt, dass ich solche Veranstaltungen anders planen muss oder absage. Geht schon, geht eben leider nicht.
16. Juli 2010
15. Juli 2010
behindert ohne Behindertenschein
Ein ganz normaler Meetingtag in Köln - für alle anderen. Für mich eine Tortur, Sportfahrwerk im Auto des Chefs, exzessives Sitzen, ab und an stehen, ein wenig gehen. Die Konsequenz: Abend in Stufenlagerung, Schmerzen, Schmerzen und Schmerzen Eine ungute Nacht und der nächste Tag nur ein wenig besser. Krankmeldung. Diese Geschichte macht mich immer noch sehr traurig.
14. Juli 2010
visualisieren
Ein Buch mit Skelett Postern habe ich mir gekauft. Die Poster haben Lebensgröße und sind aufhängbar. Mich hat ein dringendes Bedürfnis überkommen L5/S1 zu visualisieren.
13. Juli 2010
damit leben
Im Meeting sitzt der Kollege stundenlang auf seinem Stuhl. Ich rutsche schon nach 10 Minuten hin und her und vor und zurück. Hilft alles nichts. "Wie können die Leute nur so vor sich hinsitzen?" geht mir bohrend durch den Kopf. Nach einer grässlichen Stunde stehe ich auf, kann nicht mehr. Die Stühle sind nicht rückenpfleglich. Damit muss ich leben.
12. Juli 2010
Wochend Bilanz
Nach drei Tagen Migräne bei 37 Grad Außentemperatur ist das Wieder-Auftauchen ein Ereignis. Auch der Kollege berichtet von einem Migräne Wochenende. Regen wäre schön gewesen.
9. Juli 2010
Nebenwirkungen?
Nachts um zwei stehe ich senkrecht im Bett. Was ist das denn? Rückenpulsieren mit starkem Zug ins Becken zur anderen Seite. Der Tag beginnt zittrig als hätte ich 10 Espressi hintereinander getrunken. So aktiv bin ich dann auch. Nerve meinen Vorgesetzten mit einer Ladung neuer Ideen, kaufe mir ein Technik Spielzeug. Der Magen fühlt sich wie ein sehr großer Luftballon an. Auf Essen verzichte ich heute gerne, was kein Schaden ist. Das Internet spuckt allerdings als Nebenwirkung Kopfschmerzen und so nette Sachen, wie Hirnhautentzündung aus. Muss also etwas anderes sein.
8. Juli 2010
guter Zweck
CT-Infiltration nach OP ist ein Kinderspiel gewesen. Alle sind sehr nett und ich darf mir sogar aussuchen, ob wir mit dem Rücken oder Bein beginnen. Das sind zwei verschiedene Therapien. Da mich der Rücken mehr quält, bin ich erleichtert. Leider wurde mir auch mein Trainingsplan für die nächsten Wochen und Monate stark zusammengestrichen. Zumindest ist das für einen guten Zweck.
7. Juli 2010
drop the thought
"Drop the thought" steht auf der Tastatur meines Kollegen. Wer wäre ich ohne diese Gedanken: wie wird die Spritze morgen werden? wie werde ich die Rückenschmerzen aushalten? ist das erst der Anfang von noch mehr Schmerzen? wird mich das den Rest meines Lebens begleiten? Ich wäre frei und leicht, entspannt, würde die Dinge nehmen wie sie kommen, im Jetzt. Drop the thought - ein Gedanke wert.
6. Juli 2010
ernst nehmen
Der Vormittag war heute ganz gut, der Nachmittag braucht eine lange Ruhephase. Die Diagnose hilft das jetzt ernster zu nehmen. Ich bin gerne sehr aktiv, viel in Bewegung. Ausruhen fällt mir sehr schwer.
5. Juli 2010
Wirbelgelenkarthrose und Rückenschmerzen
"Da liegt ja fast Knochen auf Knochen, schauen Sie mal" äußert der Arzt. Knochen auf Knochen nennt sich Wirbelgelenkarthrose weit fortgeschritten. Die verursachen die Rückenschmerzen. Das Bein hängt am Narbengewebe. D.h. zwei Schmerztherapien statt einer. Er kann mir die Schmerzen nicht nehmen und auch kein Narbengewebe entfernen, aber den Schmerz verringern, meint der Arzt. Hoffen wir mal. Und warum, hat das bisher niemand gesehen? Wie eilig ich es hätte, meint die Dame am Empfang. Meine Antwort, dass ich immer Ibuprofen habe, hat ihr nicht so gut gefallen und ich bekomme die erste Infiltration noch diese Woche. Im Wartezimmer nehme ich den Organspenderausweis mit. Meine Organe sind zumindest in Top Form.
3. Juli 2010
Autositze
Von Autositzen kann ich bereits ein Lied singen: die meisten hochgelobten Sitze zwingen den oberen Rücken in eine Vorlage, was die schöne Lendenwirbelstütze ad absurdum führt. Mit vorgezogen Schultern entsteht ein runder Rücken - ganz ungünstig. Siehe Testa Roadster.
2. Juli 2010
schulmedizinische Leiter
Im Spiegel: Bandscheibenvorfall "Immunsystem entfacht den Schmerz". Eine interessante Information. Es wird allerdings noch Jahre dauern bis ein entsprechendes Mittel gefunden werden kann. Na, Zeit habe ich ja. Jetzt scheint mir die CT-Infiltration gar nicht mehr so sehr als das Ende der schulmedizinischen Leiter.
1. Juli 2010
zu jung
Ich erinnere mich an den Satz "sie ist noch so jung" als der eine Arzt mit dem anderen die OP besprach. Besonders heute. Damals hatte ich keine Ahnung, was er damit meint. Jetzt weiß ich das ganz genau. Das Narbengewebe, das mich auf Trab hält. Montag ist der Termin zur Besprechung der CT Infiltration. Ob dann direkt auch gespritzt wird ist unklar. Und es ist wahr - ich fühle mich zu jung für den Mist.
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