31. Dezember 2010

wie geht es Dir?

Eine sehr schwierige Frage. Früher war das anders. Da wurden Körperlichkeiten nicht einbezogen, denn es gab keine. Jetzt wir zuerst der Körper befragt. Da gibt es nur Momentaufnahmen, von Augenblick zu Augenblick. Das ist allerdings die Basis für die Antwort auf die Frage. Dieser lange Film läuft in meinem Kopf ab und ich ärgere mich dann über die Frage. Sie kann nichts dafür, dass alles so kompliziert geworden ist. Am besten einfach mal nicht auf Fragen antworten, sie ignorieren oder gegenfragen. Was soll das Ganze überhaupt?

30. Dezember 2010

Fallstudie Fitnesstudio

Beim Radeln kann man prima Leute beobachten. Besonderes Interesse hege ich situationsbedingt an Wirbelsäulen und Haltungsschäden. Da gibt es welche, die haben runde Rücken wie Schildkrötenpanzer. Andere haben eine 20 Grad Neigung nach vorne ab der Hüfte, wieder andere runden auf merkwürdige Weise den oberen Rücken mit anschließendem Steilhals. Warum machen wir das bloß? Dafür ist zumindest der Fitnesstrainer völlig aufrecht und gerade. Nur bei so jemanden kann ich einen Trainingstermin vereinbaren.

29. Dezember 2010

Lasten

Es liegt schon lange in meinem Regal und wartet. Heute habe ich mit "Gesund durch Meditation" von Jon Kabat-Zinn, der MBSR entwickelt hat, begonnen. Ein bisschen abschreckend der Titel, aber das Vorwort ist von Thich Nhat Hanh, dann kann es gar nicht so schlimm werden. Im Vorwort wird der Titel relativiert und es ist trotz der dünnen Seiten und der engen Beschriftung interessant. Erstes Fazit: Krankheit und Gesundheit gehören zusammen; chronische Krankheiten sind eine Last. Treffend.

27. Dezember 2010

Tempo mit Rückenschmerzen

Der Kommissar im Buch, der Verbrecher im Film - sie alle haben Rückenschmerzen. Wir sind die Generation Tempo mit Rückenschmerzen.

26. Dezember 2010

Weihnachtsgeschenk

Mein Weihnachtsgeschenk an mein Bewegungsbedürfnis: 30 Minuten Crosstrainer. Arthrotische Gelenke wollen auch bewegt werden.

25. Dezember 2010

Sitz-Gesellschaft

Weihnachtsbesuch Fazit: 2 Stunden Autofahrt, 1,5 Stunden sitzen. Immer sitzen. Die Gesellschaft sitzt. Nicht nur Tempo-Gesellschaft, sondern auch noch Sitz-Gesellschaft. Kein Spaß.

24. Dezember 2010

Horoskop 2011

Horoskop 2011 gelesen. Angeblich verfüge ich im nächsten Jahr über unendlich Power, müsse aber auf meine Gesundheit achten. Ach neee, wäre ich nicht drauf gekommen.

22. Dezember 2010

keine Wahl

Die Freundin ist entsetzt, als ich ihr berichte, dass ich täglich mehrfach überprüfe, wie ich stehe, gehe, sitze, was ich wahrnehme und, dass ich in der vergangenen Woche einen schmerzfreien Tag hatte über den ich mich sehr gefreut habe. Mit ihren Augen ist das erschreckend. Für mich ändert das zum Glück nichts an der Freude über diesen einen Tag. Es ist so und eine Wahl gibt es nicht. Ich richte mich aus in der Hoffnung auf mehr schmerzfreie Tage.

19. Dezember 2010

Frust-Sport statt Frust-Essen

Der Trainer zeigt mir neue Übungen für das Flexibar und den oberen Rücken - ohne, dass ich ihn danach gefragt habe. Das Fahrrad hilft mir den Frust und die Wut loszuwerden. Und ich liebäugele mit einer Yoga-Wagnis-Stunde. Das sind die besten Hilfen gegen schmerzgeplagten Alltag und den großen blauen Fleck von der Spritze auf meinem Rücken. Und die lästige Frage "wie wird das alles noch werden".

18. Dezember 2010

zum verrückt werden

Wurde ich beim Arzt noch gefragt, ob die behandelte Seite ruhig geblieben war, konnte ich das dort betätigen. Jetzt nach der Spritze und sozusagen der Stilllegung der rechten Seite, quält mich die behandelte Linke. Das ist doch zum verrückt werden. Der Ärger wandelt sich in Wut, was auch nicht zuträglich ist. Heute völlig ohne Om.

17. Dezember 2010

háblame - sprich mit mir

Ich liege auf der Liege im Behandlungsraum für die CT Spritze. Der Doc und die Arzthelferin unterhalten sich angeregt flüsternd über einen anderen Fall. So nebenbei wird betäubt, die Kanüle gelegt, gespritzt. Ich schaffe es gerade noch sie zu stören und meine zwei Fragen zu stellen. Es geht nur um die "Sache". Die ist gelaufen und doch bin ich einfach keine Sache. Diese fünf Minuten hätte ich gerne Aufmerksamkeit in Form von Erklärungen gehabt, denn für mich sind sie kostbar. Versteht das keiner? Kein Gedanke über die Menschen, die sich freiwillig für diese Tortur entschieden haben? Schöne Weihnachten und gute Heimfahrt wegen Tief Petra wurde mir noch gewünscht. Das brauche ich nun überhaupt nicht. Dankeschön.

16. Dezember 2010

Sporterlebnis

Die älteren Damen, die auf dem Laufband spazieren gegangen sind, gratulieren sich zu ihrem Sporterlebnis in der Umkleide. Wie muss es schön sein, wenn man schon spazieren gehen für Sport hält.

15. Dezember 2010

kein guter Tag

Den ganzen Tag drückende Rückenschmerzen. Ob man damit auch noch in Sport gehen sollte?

14. Dezember 2010

Anspannungen

Gerade, wenn man denkt, dass die Anspannungen so stark sind, dass es gut ist eine Alexander Technik Stunde zu haben, fällt er aus.


Sich immer am Leben korrigieren.

Christian Morgenstern

13. Dezember 2010

schwierige Lage

In Brigitte Woman lese ich einen Artikel über eine Frau, die bereits mit 30 Jahren fortgeschrittene Arthrose in beiden Hüftgelenken hat. Sie überlegt, dass sie froh sein sollte, dass sie nichts Schlimmeres hat - ohne den gewünschten Erfolg. Eine Gruppe tut ihr gut. Man müsse nichts erklären, alle wissen Bescheid. Unter Ähnlichen geborgen. Einzelkämpfer haben es schwer. Die Leistungsgesellschaft ist eine Plage - auch im eigenen Kopf. Schwierige Lage.

12. Dezember 2010

ein ganz normaler Tag

Er beginnt damit, dass ich direkt nach dem Aufstehen bemerke, das Fuss und Wade sich taub anfühlen (nicht schön), das Bein zieht. Eine halbe Stunde später kommt der Rückenpunkt im Bereich L5/S1 dazu. Was habe ich falsch gemacht, zieht mir durch den Kopf. War irgendetwas am Training verkehrt? Keine Antwort. Der normale Samstag-Alltag nimmt seinen Lauf. Um 16.30 liege ich flach mit angewinkelten Beinen und bin heilfroh. Eine Stunde geht im Nu weg - ohne "tun". Ich höre dem Pulsieren in meinem Rücken zu. Mein Körper und ich sind nicht eins, aber er hat eindeutig die Oberhand.

10. Dezember 2010

Zögern

Heute kam mein neuer Chef zu Besuch. Ein bisschen habe ich mich geschämt, dass ich den Schreibtisch zum Stehen hochfahren musste. In meinem Kopf gingen die Gedanken hin und her, bis ich daran dachte, dass ich dann Rückenschmerzen habe und nicht er. Das hat das Zögern zum Glück beendet.

9. Dezember 2010

sie reden über mich

Sie reden über mich, die Kolleginnen und Kollegen auf der Weihnachtsfeier. Dass es mich am allerschlimmsten erwischt habe und wie bewundernswert es sei, was ich alles durchgehalten habe. Wie soll man darauf reagieren? Hatte ich denn eine Wahl? Soweit ich weiß, hat mich niemand gefragt, ob ich das haben will. Ich versuche zu ignorieren, dass ich zum Negativ-Bedauernswert-Beispiel erkoren wurde. Da habe ich wohl auch keine Wahl. Danke Leute, jetzt fühle ich mich viel besser. Sie machen sich keine Gedanken, wie verletzend das ist.

8. Dezember 2010

innehalten

Der erste Arbeitstag nach 3 Wochen Bronchitis ist erschlagend. Abgesehen von Gummibeinen melden sich sofort die Rückenschmerzen am Arbeitsplatz zurück. Der Ärger darüber kriecht in mir hoch. Innehalten, Position wahrnehmen, verändern - das Mantra.

7. Dezember 2010

weiter Weg

Am meisten beeindruckt mich diese unglaubliche Körperhaltung bei "Adrians großer Traum". Daneben wirken die "normalen" Menschen wie eingefallen, schlaff und verkrümmt. Mit großer Leichtigkeit hält er sich und seinen Kopf aufrecht. Kopf im Verhältnis zum Rumpf in richtiger Ausrichtung. Es ist noch ein weiter Weg, auch wenn ich schon festgestellt habe, dass die Hosenbeine vom letzten Jahr einen guten Zentimeter länger sein könnten. Die Haltung muss von mir noch immer angesagt werden, was bei Stress völlig untergeht.

6. Dezember 2010

3 Wochen

3 Wochen ohne wirkliches Training und mit wenig Bewegung ergeben unangenehmes Gluteus Maximus Krampfen. Die täglichen Dehnübungen bringen nur vorübergehend Erleichterung. Laufen wäre gut. Ob meine Stimme einen Ton hat, den ich der Alexander Technik Lehrerin zumuten kann?

5. Dezember 2010

vorstellbar

Fitnessstudio ist wieder vorstellbar - halleluja. Ein eindeutiges Zeichen der bronchialen Gesundung.

4. Dezember 2010

halbseitig

Woche für Woche sage ich die Termine ab und fühle mich reif für Nordsee-Kur-Wetter. Derweil ist mein Rücken und Bein nicht untätig. Sie melden sich halbseitig kräftig. Zumindest halbseitig und noch dazu die bisher unbehandelte Seite erscheint mir eine Bestätigung der bisherigen Behandlung. Hoffen wir mal, dass nächste Woche wieder langsam mit dem Training begonnen werden kann. Training nur vorstellen macht mich eher grantig.

3. Dezember 2010

Ganzheitlichkeit

Meine Mutter geht zur Heilpraktikerin und ist glücklich. Die Schmerzen seien schon viel weniger geworden. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass Kügelchen hier etwas ausrichten können. Aber vielleicht ist es genau das. Jemand, der einem zuhört und nicht jemand, der einem mitteilt, dass er für das Gespräch mit dem Patienten nur 5 EUR bekommt.


Kleiner Nachtrag: ich bin mir sicher, die Heilpraktikerin bekommt mehr für´s Gespräch :)