Mein Bandscheibenvorfall - meine Erfahrungen mit Reha, Schmerzklinik, Universitäts- und Komplementärmedizin.
31. Mai 2008
starre Struktur
Für mein Bein und meinen Rücken habe ich mir eine starre Struktur in meinem Leben zurechtgebastelt, um meine Schmerzen auf einem gewissen Level zu halten. Die Struktur vermittelt eine scheinbare Sicherheit, aus der ich ab und zu gerne ausbrechen würde - nur um zu sehen, was passiert. Irgendwann ist es soweit - das ist sicher.
29. Mai 2008
keine falsche Bewegung
Eine falsche Bewegung kann entscheidend sein musste ich heute mal wieder feststellen. Dabei wusste ich genau wie ich das rückengerecht hinbekommen hätte. Argh.
28. Mai 2008
Belohnung
Auch bei 30 Grad kann ich mir den Crosstrainer nicht ersparen. Die sanfte kleine Bewegung der Wirbelsäule bei jedem Schritt durch die Gegenbewegung von Armen und Beinen ist Nahrung für die Bandscheiben. Zumindest gibt es nach dem Training immer die Belohnung. Es geht danach besser.
27. Mai 2008
Rückschluss
Auf dem Weg zur Arbeit fährt das Auto vor mir geschickt um alle Kanaldeckel herum. Es gibt eine ganze Menge auf der Strecke im Sicherheitsgebiet. "Der muss etwas an der Bandscheibe " mein unweigerlicher Gedanke.
26. Mai 2008
therapieresistent
"Therapieresistent" sagt meine Freundin zu meiner Rückenodyssee während wir im netten Café gegenüber einer jungen Schlaganfallpatientin mit Halbseitenlähmung sitzen.
25. Mai 2008
Gemeinsamkeiten
Dass der Gründer von Tegut Theo Gutberlet der einzige im Raum mit einem Stehpult für seinen Computer ist, springt mir im Faz Artikel sofort ins Auge. Haben wir doch etwas gemeinsam.
23. Mai 2008
höchst unerfreulich
wenn die Freundin anruft, um mir von ihrem Bandscheibenvorfall - wie könnte es anders sein - auf L5/S1 zu berichten. Natürlich mit Beinschmerzen. Ich gebe ihr einige Tipps und hoffe sehr, dass es ihr besser ergehen möge als mir.
22. Mai 2008
17. Mai 2008
nicht überprüfbar
Drei Tage ohne Sport - nicht ganz, denn die täglichen Übungen lasse ich nie weg - waren nicht gut. Sei es, dass es an der Arbeitsbelastung lag oder was auch immer. Ich weiß es einfach nicht. Es lässt sich nicht überprüfen.
15. Mai 2008
skuriles
Hinke heute verlegen und langsam durch die Stadt, fülle Gieskannen nur zur Hälfte. Fühle mich ein bisschen zombieartig und denke dabei an den sehr jungen Mitpatienten aus der Schmerzklinik, der völlig schief durch Fehlhaltung war. Sein Bandscheibenvorfall war auf der schmerzfreien Seite.
14. Mai 2008
Unterbewusstsein austricksen
"Man soll die unangenehmen Dinge, die zu erledigen sind, angenehm machen, um sie entspannt auszuführen" habe ich gehört. Das Verkrampfen meiner Muskeln hat immer schlechte Folgen, also versuche ich bei meiner unangenehmen Tätigkeit zu singen. Zum Glück hört mich keiner. Ab und an geht mir das Lied aus, aber ich bleibe dran und tatsächlich stelle ich fest, dass nach Beendigung es mir keineswegs so schlecht geht wie die Woche zu vor.
13. Mai 2008
Überstunde
Eine einzige kleine Überstunde beschert mir einen langen Aufenthalt auf dem Sofa. Mittlerweile bin ich dabei zu Reiseliteratur übergegangen - natürlich von fernen Ländern, die ich nicht erreichen kann. Ob das meiner Laune auf Dauer zuträglich ist?
10. Mai 2008
Versuchskaninchen
Die Übungen im Training probiere ich auf verschiedene Arten, nehme welche hinzu, lasse welche weg. Am Ende weiß ich dann leider überhaupt nicht mehr, warum ich jetzt mehr Schmerzen habe.... Ein Mitstreiter im Studio hat als eigenes Fazit nach vielen erworbenen Trainingsscheinen, dass jeder Mensch verschieden sei und seine eigene Trainingsmethode finden müsse.
8. Mai 2008
nur zu
Seit zwei Wochen brüte ich über den Satz des jungen Meisters der Akupunktur, der zu einer Mitpatientin meinte, dass die körperliche Anspannung festgehaltene Emotion sei. Ich bin schon ganz schön müde vom Anspannen und auch die täglichen Schmerzen gehen auf Kosten der Lebensfreude. Gegen ein Loslassen habe ich nichts einzuwenden. Nur zu - kommt raus. Alles, was dem ein Ende setzt, würde mich freuen.
3. Mai 2008
good news
Wenn ich es recht bedenke, hat sich meine Zwangsliegephase von 12.00 Uhr mittags bis heute auf 16.00 Uhr und an sehr guten Tagen bis zu 17.00 Uhr verschoben. Wenn das so weiter geht halte ich es in zwei Jahren vielleicht bis 22.00 Uhr aus? Wenn parallel dazu ebenfalls die Schmerzen weiter schwächer werden, ist das ein eindeutiger Grund zu Euphorie.
Geduld ist ein Pflaster für alle Wunden.
Miguel de Cervantes
Geduld ist ein Pflaster für alle Wunden.
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