29. Februar 2008

Makel

Mir ist es peinlich anderen meine Krankheit zu erklären. Also lasse ich es und leide möglichst still, übernehme mich und ärgere mich danach. Nur bei dem 48 Stunden Dienst bin ich aufgewacht, habe zwei Nächte nachgedacht und mich entschlossen eine Erklärung abzugeben. Nicht schön zugeben zu müssen, dass man nicht so funktioniert wie die anderen. Nicht schön zugeben zu müssen, dass es nicht bemerkenswert kontinuierlich besser wird. Vielleicht, weil man die Erklärung selbst nicht kennt. Vielleicht, weil man sich mit einem Makel behaftet fühlt, sich schämt.

25. Februar 2008

Fleiß

Jeden Morgen mache ich 30 Minuten Übungen. Manche halten das für fleißig. Nur die Kollegin, die bereits 2 Bandscheiben OPs hinter sich hat, weiß, dass das mit Fleiß nichts zu tun hat. Die Motivation ist der Schmerz. Wer fleißig ist hat noch die Wahl.

24. Februar 2008

Körperwahrnehmung

Zunehmender Schmerz in der Wade heißt langsamer werden. Zunehmender Schmerz im Gesäß braucht Dehnung. Rückenschmerzen fordern hinlegen. Dumm nur, dass ich jetzt weiß, worauf das hinauslaufen kann...

21. Februar 2008

nie genug ....

Die Akupunktur verschafft mir 10 Stunden durchschlafen und knappe 24 Stunden Schmerzfreiheit. Der einzige Wehrmutstropfen: man wird so traurig, wenn es wieder losgeht, wo man doch jetzt so genau weiß, wie wunderbar es sein kann.

18. Februar 2008

privilegiert

Gerade lese ich von Michael J. Fox ("Zurück in die Zukunft") das Buch "Comeback". Er berichtet in der Autobiographie über seine Parkinson Erkrankung. Nach der Hälfte des Buches fällt mir auf, wie schnell er bei den bekanntesten Neurologen Termine bekommt. Wenn man bedenkt wie viel Millionen Menschen überhaupt keine Krankenversicherung haben - eindeutig privilegiert.

17. Februar 2008

Neues aus dem Fitnesstudio

Meine "Männerecke" mit den Gewichten und Seilzügen heißt "Pumperecke" wurde ich männlich belehrt. Außerdem sind wir nicht bei "Wünsch Dir was" sondern bei "so isses". Plattitüde mit Wahrheitsgehalt.

15. Februar 2008

wie geht´s

Die unverfängliche Frage "wie geht´s?" ist ein Spießrutenlauf. Ich denke daran, dass ich immer noch beim Einkauf die Waren einzeln in den Kofferraum packe, dann jemanden brauche, der sie trägt. Bei kleinen Einkäufen rechne ich die Gramm zusammen, damit ich nicht über 2kg komme. Die guten Tage sind die, an denen ich merke dass mein Rücken weht tut, was bedeutet, dass mein Bein sehr ruhig ist. Ich kann immer noch nicht ein Kino besuchen. Ein Mittelstreckenflug löst Angsattacken aus und ein Tageseinsatz im Job treibt mir den Schweiß auf die Stirn. Das spult sich bei dieser simplen Frage ab und ich antworte zerknirscht "prima". Man sollte diese Frage verbieten.

14. Februar 2008

a must

Zumindest weiß ich, warum ich bis 21.30 Uhr im Fitnesstudio trainiere. Auch die narzisstischen Anwandlungen in der Männerecke bleiben mir erspart. Ich tue, was ich tun muss.

13. Februar 2008

Exponiert

Exponiert durch meine stehende Arbeitsposition, exponiert durch Liegen bei Meetings - ich hoffe, ich gewöhne mich bald daran. Untertauchen war gestern.

11. Februar 2008

weggewischt

Im mehrstündigen Meeting auf dem Boden liegend mitdiskutiert und ärgerlich die mitleidigen Blicke weggewischt.

9. Februar 2008

Mitleid

Mitleid - unerträglich - die Blicke, das verständnisvolle Nicken, und meine Vermutung, dass sie alle denken "ein Glück habe ich das nicht".

7. Februar 2008

nicht von dieser Welt

Nicht von dieser Welt - so fühle ich mich nach einer Akupunktur des Meisters aus dem Kloster. Alle anderen Akupunkturen, die ich bisher hatte, hatten nicht diese Wirkung. Manch einer vergleicht es mit "wie nach einem Marathonlauf". Da muss ich passen, das habe ich bisher nicht erlebt. Zumindest kann man 10 Stunden am Stück danach schlafen - unglaublich.

4. Februar 2008

3. Februar 2008

Tage

Es gibt Tage, da glaube ich fast, dass ich "das" alles wieder loswerde. Leider sind sie eher selten.

1. Februar 2008

zwiespältig

Netterweise hat mir die Schmerzliga schnell zurückgeschrieben. Eine Rückenschmerzgruppe gibt es nicht, nur eine Schmerzgruppe allgemein in "ziemlich weit weg". Auch die nächste Großstadt hat etwas zu bieten. Allerdings kann ich für einen Betrag X bei der Schmerzliga Mitglied werden und erhalte dann dort jede Menge Informationen. Wenn ich das mache, habe ich dann endgültig aufgegeben? Zwiespältig.