30. Juli 2007

Alltag relativiert

Heute war mein erster Praxistest über den Erfolg der Schmerzklinik "der Alltag". Mit Krämpfen nach Hause gekommen. Erst mal eine Stunde gelegen, danach die Übungen, Besserung eingetreten - immerhin. Den ganzen Tag trainieren, dann geht es mir gut. Wer kann das schon.

29. Juli 2007

Redondo Ball

Man sollte ja meinen, ich hätte schon alles und könnte selbst einen Versandhandel initiieren. Pezzi Ball, Igel Ball, Theraband, Sitzkissen, Keilkissen dazu meterweise Literatur über Rücken, Osteopathie, Akupunktur, Akupressur und Yoga. Nein, was fehlt laut Physio ist jetzt noch ein Redondoball. Das Ding ist in der großen City nicht aufzutreiben, auch der örtliche Handel versagt und Amazon will für den Versand fasst so viel wie das Ding kostet. Dann eben nicht. Mit oder ohne dieses Ding erwarte ich sowieso keine Spontanheilung.

28. Juli 2007

Hausaufgaben

Jede Menge Hausaufgaben habe ich mitbekommen. Außer drei Mal pro Woche Fitnesstudio noch jeden Tag 15 Minuten Kräftigungs- und Dehnübungen. Fulford Übungen hatte ich bisher noch nie gehört, sind knackig. Dazu einen Kontrolltermin Ende September (der Doc meinte zur Motivation !?!) und einen Akupunkturtermin. Yo, so einfach entlassen ist nicht.

27. Juli 2007

Schmerzpatient

"weil Sie ein Schmerzpatient sind" habe ich in den letzten Wochen oft gehört. Klang immer seltsam in meinen Ohren - Verdrängung? Mittlerweile sehe ich ein, dass ich nicht so viel kann wie die anderen. Nur das "Nein sagen" ist eindeutig noch zu leise. Ich würde doch so gerne alles können und nicht stattdessen Alpträume von Langstreckenflügen haben, auf denen ich in Panik gerate wegen des Sitzens. "Oh wie schön ist Canada".

26. Juli 2007

Sitzen

würde ich gerne wieder können. So richtig bequem und lange. So wie die "anderen". Leider hat sich das überhaupt nicht verändert. Meine Gesamtschmerzen sind deutlich zurückgegangen in der Schmerzstärke, aber dieses Sitzen.... Ich soll Geduld haben.... , "das wird schon wieder", "dauert einfach". Kann mir bitte jemand sagen, wie lange denn noch?

Dehnen

Die Physios haben begonnen uns jetzt abzufragen. "was würden Sie dehnen, wenn....?" Finde ich sehr gut. Dehnen ist bei mir immer zu kurz gekommen. Den Sinn habe ich nicht recht bemerkt und langweilig ist es außerdem. Das muß ich wohl ändern.

25. Juli 2007

letzte Tage

Die letzten Tage sind angebrochen. Wirklich "Neues" passiert nicht mehr. Meine Gruppe ist traurig, dass es zu Ende geht, für mich hätte letzten Freitag schon Schluß sein können. Ich möchte das, was ich gelernt habe umsetzen und sehen wie sich das im Alltag bewährt. O-Ton des Physio: "so, wie ich sie in den vergangenen Wochen kennengelernt habe, werden sie vom Freitag enttäuscht sein". Allerdings, denn als erstes gehen wir zwei Stunden frühstücken. Wer braucht denn so etwas? Argh!

23. Juli 2007

Endrunde - immer wieder Akupunktur

Der Doc ist begeistert, wie sehr die Akupunktur angeschlagen hat und möchte, dass ich das fortsetze. Erstmal, und dann auf jeden Fall sechs Sitzungen im Jahr. Hier tut die Akupunktur ziemlich weh beim Einstechen. Bläulich-grün schimmern schon meine Schläfen, aber was tut man nicht alles, damit es einem besser geht. "Ihnen brauche ich nicht zu erzählen, dass sie immer etwas Sportliches tun müssen", sagt der Doc, die anderen ziehen mich schon als "Sportskanone" auf.

22. Juli 2007

die "gute" Seite

Seit Freitag schmerzt die "gute" Seite - natürlich an den typischen Stellen. Fing direkt nach der Akupunktur an. Wochenende also ausruhen und viele Dehnübungen machen, ansonsten mit Harry Potter vergnügen und nicht nervös werden.

20. Juli 2007

erledigt.

Meine Rückengruppe und ich sind im kollektiv erschöpft nach einer anstrengenden Woche. Eine hat es für alle ausgesprochen: "es ist jetzt klar, dass wir alle mit Schmerzen gekommen sind und auch mit Schmerzen wieder gehen werden." Deshalb hat die Stunde "Verhaltenstherapie" über das Thema Akzeptanz der Schmerzen wohl für Aufruhr gesorgt. Danach hatte ich glücklicherweise eine extra Portion Akupunktur und Therabandtraining mit den Orishas.


19. Juli 2007

unangenehmste Stunde

in meinem Stundenplan ist die "Entspannung". Ich finde keine Position in der ich schmerzfrei das Jacobson Training mitmachen kann. Die Therapeutin schlägt mir ständig neue Positionen vor, von denen ich mich dann verpflichtet fühle sie auszuprobieren - so langsam tendieren wir beide gegen Wahnsinn. Beim Gehen habe ich sie beim Polster holen getroffen - für mich - oh nein!

18. Juli 2007

zwangsgeoutet

In der Verhaltenstherapiestunde wurden eine Mitpatientin und ich zwangsgeoutet als Beispiel für die Neigung zur Überforderung - ganz apart. Netterweise am Nachmittag Akupunktur als Maßnahme gegen "die Eisenplatte" in meinem LWS-Bereich bekommen.

17. Juli 2007

sehr kooperativ

Die Therapeuten in der Schmerzklinik sind sehr kooperativ, nehmen sich aller weiterer Schmerzen mit Enthusiasmus an. Für Tens Gegner gibt es Verständnis und auch meinen Trainingsplan des Fitnesstudios soll ich zum überarbeiten mitbringen. Lediglich beim Gewichte auflegen in der Rückenstraße wünsche ich mir Vorsicht. Die Gewichte werden jedes mal um 2,5kg erhöht und dummerweise versuche ich alles zu leisten, was zu einer halbstündigen Stufenlagerung führt.

16. Juli 2007

Akzeptanz

Heute in jeder Stunde, ob Physio, Verhaltenstherapie, Info etc. ständig besprochen und probiert, was erleichternd sein könnte. Was mich ganz erleichtern würde, wäre ein Tag ohne Schmerzen - das weiß ich auch so schon. Neue Schwachstelle neben Trapezmuskel, Halsmuskulatur: Akzeptanz.

14. Juli 2007

Vegetatives Nervensystem

Das vegetative Nervensystem leidet unter chronischen Schmerzen. Depressionen, Unruhe, Schlaf störungen, kalte Füße/Hände und vieles mehr können die Auswirkungen sein. Um es anzuregen haben wir letzte Woche Eisabreibung gemacht. Dem Schmerzreiz wird ein Kältereiz entgegengesetzt. Angenehme Sache, habe ich gleich mal zuhause ausprobiert. Klappte irgendwie in der Klinik besser. Außerdem wurde mir am Freitag ein TENS Gerät (Transkutane elektrische Nervenstimulatoren) verpasst. Gruselig. Aufgabe der nächste Woche: das Ding wieder loswerden...

13. Juli 2007

Schwachstelle

Dem Therapeuten glänzen die Augen, ich bin eher frustriert: "da haben Sie eine Schwachstelle". Gemeint ist der Kapuzenmuskel, bei dem ich nur wenig Gewicht und wenig Wiederholungen schaffe. Ansonsten sind genug Muskeln da, lediglich eine ausgeprägte rechts/links Differenz muss behoben werden. In meinem Kopf arbeite ich schon an den Veränderungen meines Trainingsplans für mein Fitnesstudio. Hatte ich doch glatt die halbe "Rückenstraße" ausgelassen...

12. Juli 2007

Hilfe zur Selbsthilfe

In den Informationsveranstaltungen bekommen wir Tipps zur Selbsthilfe. Ziel ist es unseren Zustand zu verbessern und uns jede Menge Übungen mitzugeben, damit wir uns selbst helfen können. Als Patient bricht man da nicht direkt in Jubel aus, wo doch jeder die Hoffnung hegt "es" loszuwerden, ein Leben wie vorher - ohne Einschränkungen - zu haben. Scheint wohl nicht besonders realistisch.

11. Juli 2007

und dann waren es nur noch 5

Von neun Patienten in meinem Kurs sind gestern 4 ausgefallen. Drei wurden wegen akuter Schmerzen nach Hause geschickt und der vierte hat eine CT-Spritze bekommen - unser "Jüngster". Hat uns allen sein Bild gezeigt - er ahnt noch nicht worauf das hinauslaufen kann. Die Tage sind sehr stressig und voll und ich bin erschöpft. Seit 3 Tagen plagen mich zudem Spannungskopfschmerzen, die die Therapeuten in der Klinik versucht haben mit Eisabreibung und Akupressur zu vertreiben. Hat die Schmerzen leider nicht beeindruckt. Die ärztliche Untersuchung ergab, dass "alles" noch sehr fest ist, jedoch kann ich mich deutlich besser bewegen.

8. Juli 2007

erste Erfolge

Mir geht es besser. Ich ahne nur warum, kann es nicht wirklich erklären, aber die eine Physio-Übung bedeutet Schmerzreduktion. Habe gleich am Wochenende getestet, ob das auch zuhause klappt - tut es. Endlich. Sitzen kann ich zwar nicht besser, aber insgesamt ist es herrlich, wenn das Signal kommt "keine Ausstrahlung". So kann es weitergehen - keine Einwände.

6. Juli 2007

eine Woche in Funktionskleidung

Freue mich schon darauf am Wochenende wieder "normale" Kleidung zu tragen. Für die Tage in der Schmerzklinik ist allerdings Funktionskleidung sehr angenehm. Dort folgt eine Trainingsstunde nach der anderen und für umziehen ist keine Zeit. O-Ton einer Mitpatientin aus einer anderen Gruppe: "ihr habt doch nur Rückenschmerzen". Recht hat sie.

4. Juli 2007

15oo v.Chr.

Die ersten Aufzeichnungen über Rückenschmerzen gebe es von den Ägyptern 1500 v. Chr. haben wir in einer Informatiosveranstaltung gehört. Allerdings sei der Teil mit der Behandlung verloren gegangen ....

die ersten Tage

Die ersten Tage sind vorbei und in mir regt sich Hoffnung. Die betreuenden Therapeuten (Physio, Arzt und Psychologe) entwickeln für jeden Patienten ein eigenes Programm, das täglich neu abgestimmt werden kann. Dazu gibt es jede Menge Theorie über Schmerzen, Nerven, Wirbelsäule und deren Therapiemöglichkeiten, was ich sehr interessant finde. Das sind die Stunden, die am schnellsten vorbeigehen, während ich beim Psychologen noch nicht recht weiß, was das soll. Auch das Jacobson Training verwirrt mich eher, als das es nutzt. Doch der Psychologe lässt sich davon nicht irritieren, erklärt immer wieder und liefert Beweismaterial über die Wirksamkeit. Täglich müssen wir ein Schmerztagebuch führen, das einmal pro Woche abgegeben wird.

3. Juli 2007

Zumutung

In ein Fitnesstudio, das so ausgestattet ist wie die Schmerzklinik: Cardiogeräte aus dem letzten Jahrhundert, ein winziger Raum mit einer Rückenstraße und das war´s, eine Dusche für 12 Frauen sowie ein Umkleideraum, in dem man sich kaum alleine umdrehen kann, würde ich keinen Fuß setzen.

2. Juli 2007

erster Tag in der Schmerzklinik.

Jede Menge Leidensgenossen mit Historie. Kommt man wahrscheinlich sowieso erst hin, wenn man schon so einiges hinter sich hat. Es wird viel gesprochen über Schwachstellentraining und Bewegungsangst. Der Jüngste ist 20 Jahre, der Älteste 67. Hatte ich nicht in der Reha gelernt, dass ab 60 die Bandscheiben austrocknen? Soll ich gar nicht glauben, meint die "Älteste". Bei ihr habe es erst vor knapp 2 Jahren angefangen - im Neuseelandurlaub. Das Programm ist sehr umfangreich. Am ersten Tag Kraftmessung (gute Zahlen - zumindest dazu dient das Fitnesstudio), Physio, Entspannung, Arztuntersuchung etc. Bin hin- und hergerissen zwischen dem Gefühl der Kapitulation (meine bisherigen Aktivitäten haben mich nicht wesentlich weitergebracht) und der Freude, dass ich noch eine solche Möglichkeit habe.

1. Juli 2007

neue Lauftechnik

Habe angefangen klitzekleine Intervalle auf dem Laufband zu "joggen". Kann man eigentlich nicht wirklich so nennen, denn zur Schmerzvermeidung hebe ich die Füße minimal vom Boden ab und laufe dabei ein langsames Tempo. Maximal 3 Minuten, dann wieder walken, dann wieder 3 Minuten und dazwischen 5 Minuten rückwärts. Rückwärts laufen tut seltsamerweise überhaupt nicht weh und trainiert die Rückenmuskulatur. Das ist immerhin etwas und damit bin ich sogar zufrieden.