30. April 2010

72 Stunden

Bei Migräne habe ich geistige Aussetzer. Menschen, die ich gerade begrüßt habe, habe ich sofort wieder vergessen. Wörter wollen nicht aus meinem Mund. Es scheint als würden alle schreien. Meetings werden eine Gewaltakt - auch mit jede Menge Schmerzmittel. Der Schlaf ist mehr ein Dämmern. Der Kopf findet keinen Platz zur Erholung. Ein langsamer kleiner Spaziergang war auch keine gute Idee. Noch ein Tag. Dann geht sie wieder.

29. April 2010

viel zu viel

Die erste Stunde Alexander Technik liegt hinter mir. Es ist ein bisschen irgendwie wie Osteopathie. Mittendrin denke ich "was mache ich hier eigentlich" und "warum können andere krumm und schief ohne Konsequenzen durch ihr ganzes Leben schreiten". Gedanken helfen nicht weiter. Der Bericht zur Kahlo Ausstellung im Fernsehen, der mich nur im vorbeigehen gestreift hat, war ebenfalls keine Aufmunterung. Vor vier Jahren hatte ich einen anderen Bezug. Heute kann ich sogar zu Toten, die täglich Schmerzen hatten, tiefstes Mitgefühl empfinden. Willkommen Migräne, ich weiß, warum Du da bist, es musste so kommen. Viel zu viel, viel zu empfindlich.

28. April 2010

zugehört

Voller Erstaunen im Radio gehört und gleich die Hälfte wieder vergessen. Ein Bandscheibengeschädigter bekommt Schadenersatz und Schmerzensgeld. Er leide nach OP u.a. an Lähmungserscheinungen und Depressionen. Kein Wunder, die Depressionen.

27. April 2010

Ode an mein Bein

Eine kleine Ode an mein Bein:

Du beschwerst Dich, wenn ich mehr als 3kg trage
Du beschwerst Dich bei einer Stunde sitzen
Du magst Autofahren gar nicht
Du findest staubsaugen zu beschwerlich
Du meckerst schon am frühen morgen

Du weißt genau Bescheid

Warum nur höre ich nicht einfach auf Dich?

26. April 2010

der rechte Weg

Mein Nerv sei vom rechten Weg abgekommen, meint die Ärztin. Denn egal, ob rechts oder links gespritzt wird, es zieht über das Gesäß bis zur rechten Wade hinunter.

25. April 2010

Kopf und Wand

Immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand, ist das schöne Bild, das ich vor Augen habe, wenn ich an meine Versuche denke, die Yoga Stunden im Fitnesstudio zu besuchen. Ich brauche einen Rücken Yoga Kurs. Den gibt es nicht.

24. April 2010

langsam

Mittlerweile zähle ich die Treppen. Mein Knie ist im Ärgerbereich und mein Bein macht gleich mit. Auf der Straße sehe ich einen Hund. Er ist langsam. Er ist alt. Ich bin auch langsam aus gegebenem Anlass und fühle mich alt.

23. April 2010

Spezialgebiet

Meine Freundin macht eine Yogalehrerinnen Ausbildung. Ihr Spezialgebiet ist Rücken Yoga. Das ist der Trend, sagt sie begeistert zu mir. Das glaube ich wohl, allerdings ist mein Enthusiasmus geringer. Denn seit Tagen schubsen mich die Rückschmerzen pünktlichst aus dem Büro. Die Spritze naht am Montag.

22. April 2010

Sitz-Zeit-Begrenzung

Meine Freundin vergisst bei unseren Treffen hartnäckig meine Sitz-Zeiten-Begrenzung. Das ist gut - wenigstens einer. Mein Gluteus Maximus leider noch nicht.

20. April 2010

Neues von der Alexander-Technik Lehrerin

Es hat tatsächlich ein Telefongespräch stattgefunden. Sie hat keine Katze, überhaupt keine Tiere. Sie arbeitet in einem ausgebauten Dachstuhl, worauf sie mich aufmerksam macht, weil ich dann durch die Wohnung müsse. Das möge nicht jeder, sagt sie. Sie macht keine Heilversprechen, im Gegenteil weißt sie darauf hin, dass es nicht bei jedem anschlägt. Sie kann nur abends. Alles gute Komponenten für einen Termin nächste Woche.

18. April 2010

alles oder nichts

Jetzt habe ich gleich zwei Alexander Technik Kontakte. Die erste hat viele Tage später gerade auf mein email geantwortet, die zweite habe ich gestern angeschrieben und um einen Termin gebeten. Auf meiner Check Liste ganz oben steht die Katzenfrage gleich hinter Unterricht für Menschen mit gesundheitlichen Aspekten. Mal sehen, wer dann übrig bleibt.

16. April 2010

mitfühlend

Von einer besonderen Freundin habe ich das Yogatherapiebuch geschenkt bekommen. Sie macht eine Yoga Lehrerinnen Ausbildung und wird mir hoffentlich alles erklären. Ein anderer Freund kann es nicht fassen, dass "es" immer noch nicht besser ist und beteuert sein Mitgefühl. Ohne Fitness habe auch er Rückschmerzen und wer noch alles Rückenschmerzen hat rund um den Globus, habe ich auch erfahren. Mitten drin denke ich, das darf doch alles gar nicht wahr sein.

15. April 2010

Training

Was mich glücklich macht: Training. Dann vergesse ich, dass ich eingeschränkt bin. Dann kann ich mein eigenes Tempo haben. Die Gewichte nach meinen Bedarf einstellen. Dann weiß ich, dass es mir hinterher immer besser geht.

14. April 2010

erster Anlauf

Der erste Anlauf mit der Alexander Technik ist bereits nach 5 Minuten gescheitert. Wie sag´ ich´s meiner Ärztin? Es lag an der Katze. Und meiner Katzenhaarallergie. Bereits der Anblick der schwarzen Katze hielt mich davon ab, der Lehrerin die Hand zu geben. Und tschüss. Nun werde ich doch den weiteren Weg und die Extratour machen müssen, um zur katzenfreien Lehrerin zu gelangen. Denn ich will unbedingt auf eine Spritze pro Woche abspecken. Warum kann Leben nicht einfacher sein?

11. April 2010

nichts spüren

Und morgen gibt es sie wieder, die Betäubungsspritze. Bei zwei bevorstehenden Meetingtagen, in denen gesessen, gesessen und gesessen wird, habe ich nichts dagegen einzuwenden. Meine Vision für die nächsten Monate: eine Spritze pro Woche statt zwei.

10. April 2010

mein Bein

Seit Dienstag Abend hat mein Bein geschwiegen - bis heute morgen. Ein richtiger Grund zum feiern. Allerdings trifft es mich jetzt um so mehr. Vielleicht ist das der Grund, warum ich die Alexander Technik Lehrerin sofort zurückgerufen habe. Mittwoch wird meine erste Stunde sein.

8. April 2010

3cm Rückentauglichkeit

Ich messe meine Schuhabsätze nach. Als ob sich davon mein Rücken beeindrucken lassen würde. Drei cm sind angeblich rückentauglich. Ach, wie ist das ärgerlich, wenn die Lieblingsschuhe trotz der gut gemessenen 3 cm trotzdem den Rücken drücken. Argh.

7. April 2010

enstpannter

Der Yoga Lehrerin habe ich dieses Mal noch vor Beginn über meine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit im unteren LWS Bereich informiert. Und siehe da, ich traf auf Verständnis. Sie war entspannter und ich war entspannter und habe mich nicht mehr schlecht gefühlt, weil ich manches anders oder gar nicht mache. Sich öffnen ist mir unangenehm, aber besser.

6. April 2010

40 Prozent

Angeblich müssen 40 Prozent der Bandscheiben Operierten weiter behandelt werden. Noch eine Woche ohne Spritze, dafür ein Yoga Versuch.

4. April 2010

frosty Ostern

Zeitung im liegen gelesen. Jetzt der Versuch die Verspannung im Halswirbelbereich mit wärmendem Schal zu kurieren. Fitnesstudio heute geschlossen - wie können die nur.

3. April 2010

Apfelsaft

Ganz knapp wäre auch ich auf eine Leber-Gallenblasenreinigung hereingefallen, die angeblich auch bei Rückenschmerzen helfen soll. Wärmstens wurde mit das empfohlen und ich habe sogar ein Buch darüber gelesen. Warum ich nicht im Internet recherchiert habe, ist mir rätselhaft. Da die Medizin nicht den gesamten Bedarf an Medikation abdeckt, gibt es Bedarf. Kurz vor Start wurde ich auf einen Spiegel Artikel hingewiesen und besitze nun 6 Liter Apfelsaft, die ich bis zum nächsten Jahr genießen kann.

2. April 2010

Krankenblätter

Die Kollegin der Nachbarfirma hat meinen Stehschreibtisch gesehen. Entzückt, als hätte ich im Lotto gewonnen, erzählt sie ausführlich ihre Krankengeschichten. Zum Glück kann ich mich herauswinden. Krankenblätter am Arbeitsplatz sind sehr unangenehm.